
Yoga ist das zur Ruhe bringen geistiger Aktivitäten
Über Yoga
Yoga ist eine ganzheitliche Praxis, die Körper, Atem, Geist und Emotionen wieder in Einklang bringt und die Selbstheilungskräfte aktiviert.
Ein zentraler Aspekt des Yoga sind die Asanas, die körperlichen Übungen. Durch das Ausführen der Asanas verbessert man Flexibilität, Kraft und Ausdauer. Gleichzeitig hilft es dabei, ungesunde Körperhaltungen zu korrigieren und die allgemeine körperliche Gesundheit zu fördern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Pranayama, die Kontrolle und Lenkung des Atems. Pranayama-Übungen ermöglichen es, die Energie im Körper auszubalancieren und zusteigern. Durch bewusstes Atmen können Stress abgebaut, die Konzentration gesteigert und ein Gefühl von innerer Ruhe und Gelassenheit erreicht werden.
Meditation ist ein integraler Bestandteil des Yoga. Sie ermöglicht es, Geist und Emotionen zur Ruhe zu bringen und einen Zustand tiefer Entspannung und innerer Stille zu erreichen. Regelmäßige Meditation verhilft zu mehr innerer Ausgeglichenheit, die geistige Klarheit zu verbessern und ein tieferes Verständnis des Selbst zu entwickeln.
Die Yoga-Philosophie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie basiert auf alten Schriften wie der Yoga-Sutra von Patanjali und betont ethische Prinzipien wie Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit und Hingabe. Die Yoga-Philosophie ermutigt zur Selbstreflexion und zur Entwicklung eines positiven Lebensstils, der im Einklang mit den eigenen Werten steht.
Achtsamkeit ist ein weiterer Schlüsselaspekt des Yoga. Durch Achtsamkeitsübungen kann man den gegenwärtigen Moment bewusster wahrnehmen und sich von ablenkenden Gedanken lösen. Achtsamkeitstraining ermöglicht es, das Wohlbefinden zu steigern und mehr in der eigenen Präsenz zu bleiben.
Insgesamt betrachtet integriert Yoga verschiedene Aspekte wie körperliche Übungen, Atemlenkung, Meditation, Philosophie und Achtsamkeit, um eine ganzheitliche Erfahrung zu schaffen. Durch die regelmäßige Praxis des Yoga kann man nicht nur die körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch innere Balance, emotionale Ausgeglichenheit, geistige Klarheit und spirituelles Wachstum fördern.
Das Yogasutra, eine Art Leitfaden des Yogaweges
Der achtgliedrige Pfad Patanjalis
1. Yama = Umgang mit der Umwelt und mit anderen Menschen und Lebenwesen
Ahimsa – keine Gewalt gegen andere Lebewesen ausüben, auch nicht mit Worten, freundlicher Umgang mit Anderen, Überwindung des Wunsches zu töten (Vegetarismus)
Satya – Wahrhaftigkeit von Gedanken, Worten und Taten – authentisch sein, auch Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.
Asteya – nicht stehlen – das bezieht sich sowohl auf geistiges wie auch materielles Gut
Brahmacharya – Selbstbeherrschung – Ausrichtung auf das Wesentliche, Vermeidung von extremen Verhalten. Reinheit von Gedanken, Worten und Taten
Aparigraha – keinen materiellen Besitz anhäufen
2. Niyama = Umgang mit mir selbst – Selbstbeherrschung
Shauca – Reinigung von Körper und Geist, innere Reinheit, achtsam sein was wir uns zuführen (Nahrung, Gedankengut)
Santosha – Zufriedenheit und Dankbarkeit üben für das was ist
Tapas – Disziplin – auf Dinge verzichten die nicht gut tun
Svadhyaya – Selbststudium – bemühen um Selbsterkenntnis
Ishvara Pranidhana – Hingabe und Vertrauen in das Gute, in das größere Ganze
3. Asana
Asanas sind yogische Körperhaltungen. Durch die Asanapraxis wird die Gesundheit des Körpers erhalten und wiederhergestellt, Stress merkbar reduziert, Widerstandskräfte steigen und das Immunsystem wird gestärkt. Die Bewegungen werden vom Atem geführt. Asanas bereiten den Körper auf weitere Stufen der Meditation vor.
4. Pranayama
Pranayama ist die Lenkung und Kontrolle des Atems. Verschiedene Atemtechniken ermöglichen es Prana (Lebensenergie) im Körper zu aktivieren und zum Fließen zu bringen. Atem und Gedanken korrelieren miteinander, dass heißt sie stehen in direktem Zusammenhang. Ist der Atem ruhig werden die Gedanken und damit verbundenen Emotionen ruhig, sind die Gedanken ruhig ist auch der Atem ruhig
5. Pratyahara
Die Sinne ziehen sich von der Außenwelt zurück, die Aufmerksamkeit geht nach Innen
6. Dharana
Der Geist richtet sich schrittweise auf einen Punkt aus. Ein Zustand in dem man nach wie vor darauf achten muss dass der Geist konzentriert bleibt.
7. Dhyana
Meditation – Versenkung – bewusste Fokussierung auf einen Punkt
8. Samadhi
Samadhi ist das Ziel des Yogaweges und führt zu vollkommener Erkenntnis, Versenkung oder Sammlung, die in der vollkommenen inneren Befreiung und Erleuchtung mündet







Die 6 Pfade des Yoga
Ursprünglich sprach man von 4 Yogawegen, Bhaktiyoga, Jnanayoga, Karmayoga und Rajayoga. Aus dem Rajayoga, dem sogenannten Königsweg des Yoga, entwickelten sich zu einem späteren Zeitpunkt Hatha- und Kundaliniyoga, so dass man heute in der Regel von sechs Pfaden des Yoga spricht. Jeder dieser Pfade folgt verschiedenen Ansätzen und Praktiken um spirituelles Wachstum und Selbstverwirklichung zu erlangen. Jeder Weg entspricht Aspekten unseres Menschseins und liefert einen anderen Zugang zum selben Ziel, letztendlich die Befreiung aus dem Rad von Leben und Tod.
Bhaktiyoga – Yoga der Hingabe und der Liebe. Der Weg des Herzens und der Gefühle
Jnanayoga – Yoga des Wissens, der Erkenntnis und der Weisheit, beschäftigt sich mit inneren Fragen, Wer bin ich? Was ist der größere Sinn des Lebens? Was passiert im Tod und darüber hinaus?
Karmayoga – Yoga der Tat. Uneigennütziges Dienen zugunsten einer größeren Sache als man Selbst. Karma bedeutet Handlung. Nicht was wir tun ist entscheidend, vielmehr die innere Ausrichtung und Haltung die wir dabei einnehmen.
Rajayoga – beschäftigt sich mit der menschlichen Psyche, wie gehe ich mit meinen Gedanken und Gefühlen um. Dieser Weg führt zur Herrschaft über den Geist
Hathayoga – Körper, Atem, Geist und Emotionen werden durch Körperübungen wieder in Einklang gebracht
Kundaliniyoga – Yoga der Energie und der Energieerweckung. Beschäftigt sich mit Chakren (Energiezentren im Körper) und Nadis (Energiekanäle, mit den Hauptkanälen Ida und Pingala). Ziel ist es die Kundalini Energie, symbolisiert als Schlange, zu erwecken.